Geschichte und Überblick zum Aktionsbündnis gegen den Müllofen Hanau, ein Zusammenschluß aus Organisationen und Einzelpersonen, kam in unregelmäßigen Abständen in Hanau-Grossauheim zum Informationsaustausch im Oekobuero Hanau zusammen.
Die im Hanauer Cabot-Gelände geplante Müllkonversionsanlage die nach dem Thermoselect-Verfahren arbeietet, wurde in der Größenordnung von 90.000 Tonnen pro Jahr ausgelegt. Es ist jedoch durch Umbaumaßnahmen an der Abgasseite ist eine Erhöhung der Kapazität auf 150.000 Tonnen pro Jahr möglich. Diese Anlage ist dann mit der in Karlruhe vergleichbar, die derzeit in Bau ist.Die Müllkonversionsanlage (Thermoselect-Anlage) wird von einer Betreibergesellschaft der Main-Kinzig-Entsogungs-und Verwertungsgesellschaft, an der die Kreiswerke GmbH derzeit zu 100% beteiligt sind, betrieben. Später ist an den Verkauf von 49% der Anteile der Betreibergesellschaft an einen privaten Energieversorger gedacht.
Nach letzten Schätzungen werden täglich ca.60 bis 90 Müllwagen die Müllkonversionsanlage anfahren.
Nach den Planungsunterlagen wird ein 12 m tiefer Müllbunker, der Müll für nur drei Tage lagern kann, gebaut. Dieser wird, wegen der Brandgefahr im Müllbunker, mit Stickstoff geflutet. Dieses Gas wird ohne Filter in den Schornstein abgeleitet - GERUCHSEMMISSION!!!
Die vergleichbaren Anlagen in Karlsruhe und Ansbach leiten die Gase des Müllbunkers über Aktivkohlefilter an einen Schornstein ab. Den GESTANK mutet man uns in Großauheim, Steinhein und Hanau zu!!!
Da im Kreisgebiet derzeit nur noch ein Müllaufkommen von 87.000 Tonnen pro Jahr (1997) vorliegt, wird man der Anlage zur Auslastung Müll aus Nachbarkreisen zuführen müssen, denn sonst kann eine solche Anlage nicht kostengünstig arbeiten. Dies heißt wiederum noch mehr Müll-LKWs und de facto mehr Emmissionen!
Geplant ist neben dem Hausmüll auch Gewerbemüll (Chemikalien), hausmüllähnlichen Gewerbemüll, PVC-haltiger, Dioxin erzeugender Sperrmüll und Klärschlamm zu verbrennen.
Wo wird die Schlacke hin entsorgt werden ? Angeblich ist diese für Bauzwecke geeignet. Dies ist jedoch noch nicht 100%ig erwiesen.
Was geschieht mit den anderen Reststoffen wie Salze, Metalllegierungen, Schwefel etc. ? Verwertungsgarantien liegen angeblich bereits dem Kreisausschuß des Main-Kinzig-Kreis vor. Wenn nicht, bedeutet dies die Entsorgung der Rückstände als Sondermüll!!! KOSTENPUNKT ?!?!
Die geplante Synthesegasleitung zum Kraftwerk Staudinger der (früheren) Preussen-Elektra ist nach letzten Auskünften der Werksleitung nicht realisierbar. D.h. das Synthesegas muß in einem Gasmotor verbrannt und verstromt werden. Dies treibt die Anlagenkosten von derzeit geplanten 116,3 Mill. DM um geschätzte 40 Mill. DM hoch. Der Kreisausschuß hat im Haushalt 168,8 Mill. DM für die Müllkonversionsanlage eingeplant!
Planungsablauf | Zeitraum |
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Deponie | Planung eingestellt |
Scoping-Termin | 17.02.1998 |
Umweltverträglichkeitsprüfung | bis Juli 1998 |
Einreichnug des Genehmigungsantrags | Juli 1998 |
Genehmigungsphase mit Öffentlichkeitsbeteiligung | Oktober 1998 bis Mai 1999 |
Errichtung Bauteil | März bis Oktober 2000 |
Montage Anlagenteil | September 2000 bis Juni 2001 |
Probebetrieb | Mai bis Juli 2001 |
Abnahme und Betriebsübernahme | August 2001 |